Der Lehrstuhl für Praktische Theologie überblickt die Breite des gesamten Faches. Er konzentriert sich insbesondere auf die Predigtlehre (Homiletik) sowie die Lehre vom Gottesdienst (Liturgik).
Lehrstuhlinhaber
Im Oktober 2023 war Prof. Dr. Alexander Deeg an die Yale University eingeladen, um dort die Beecher Lectures 2023 zu halten. Die Vorlesungsreihe erinnert an Lyman Beecher (1775-1863), geht auf eine Stiftung zurück und existiert seit 1871. Sie gilt als eine der renommiertesten Vorlesungsreihen zur Homiletik weltweit. Die drei Vorlesungen unter dem Gesamttitel „Preaching towards G’’d. A Homiletic for Metamodern Times“ können auf Youtube angesehen werden:
(III) Open-ended, longing … Homiletical Rhetorics in Metamodern Times (October 13, 2023)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Aktuelle Forschungsprojekte
Aktuelle Publikationen I
Aktuelle Publikationen II
Habilitationsprojekte am Lehrstuhl
Ziel der Untersuchung ist eine systematische Darlegung, inwiefern der Gottesdienst Öffentlichkeit ist, in der Öffentlichkeit steht und für die Öffentlichkeit relevant ist bzw. sein kann. Dafür sollen historische, liturgiewissenschaftliche, ritual- und raumtheoretische Überlegungen miteinander verbunden werden.
Zur ausführlichen Darstellung des Projekts im Forschungsbericht
Bleibend wichtig, und: gegenwärtig unter Druck. Predigt ist ins Spannungsverhältnis ihrer Maßstäblichkeit für innerevangelische Lehrbildung und sich rasant verändernde Rezeptionsbedingungen eingezeichnet. Einsichten aus Akteur-Netzwerk-Theorien helfen, Aporien zu überwinden und Grundgrammatiken aufzuzeigen, die Predigten prägen.
Kommunikation als Glaubenserfahrung – Glaube als kommunikative Praxis. Eine praktisch-theologische Untersuchung zur Bedeutung des Glaubens für die zwischenmenschliche Kommunikation
Die Relevanz des christlichen Glaubens für zwischenmenschliche Kommunikation besteht nicht in bestimmten Gesprächsinhalten, Begrifflichkeiten o.ä.. Sie besteht vielmehr in der Möglichkeit und in der Notwendigkeit, Kommunikation aus der Perspektive des Glaubens zu reflektieren.
Promotionsprojekte am Lehrstuhl
Von kleinen Geschichten und großen Erzählungen – Eine erzähltheoretische homiletisch-liturgische Studie
Mit der Annahme der Postmoderne geht die Annahme des Endes der großen Erzählungen einher und zugleich zeigt sich, dass der Mensch der Postmoderne dennoch als ‚homo narrans‘ verstanden werden kann. In die Spannung des Verschwindens von und dem Bedürfnis nach Erzählung stellt diese Arbeit die Fragen: Wie kann Gottesdienst verstanden werden, wenn die homo narrans – These ernstgenommen würde? Wie und wo kommt es zum Ineinander von Geschichten? Welche Rolle spielen dabei Pfarrpersonen und welche Gefahren stellen sich? Die Arbeit nähert sich dem in erzähltheoretischer, anthropologischer und theologischer Hinsicht.
Inszenierte Verheißung. Zur rituellen Gestalt der 'promissio' im evangelischen Abendmahl
Was zeichnet das evangelische Abendmahl --- liturigisch gesprochen --- konkret aus? Das Dissertationsvorhaben nähert sich dieser kontroversen Frage durch eine Untersuchung gegenwärtiger Liturgien im ökumenischen Vergleich sowie einer qualitativ-empirischen Analyse ritueller Vollzüge.
Zur ausführlichen Darstellung des Projekts im Forschungsbericht
Liturgie embodied. Der Begriff der Verkörperung in der Liturgiewissenschaft in Begegnung mit dem Embodiment-Paradigma von Thomas J. Csordas
Wie kann Liturgiewissenschaft angemessen von Körperlichkeit im Gottesdienst sprechen? Wie können die Körper im Gottesdienst nicht nur als Bedeutende, sondern auch als Wahrnehmende in den Blick kommen? In dieser Arbeit wird in der Beantwortung dieser Fragen nicht nur die Körperlichkeit der Inszenierenden, sondern auch der Gemeinde berücksichtigt.
Let’s talk about sex! Eine Untersuchung zu einem sexpositiven Gemeindegespräch am Beispiel der Sexarbeit in Bochum und Halle (Saale)
Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Gebot der Stunde und eines der vielen Ziele kirchlicher Bildungsarbeit. Doch wie kann im kirchlichen Raum über Sexualität geredet werden? Dieser Frage gehe ich anhand von Beispielen – wie den Bochumer Gottesdiensten zum Internationalen Hurentag oder der Sexualbegleitung in diakonischen Einrichtungen – nach.
„Dies ist die Nacht“. Motive der Osterfeier und ihre liturgische Gestalt in ökumenischer Perspektive
Ostern als das höchste Fest der Christenheit hat seit frühchristlicher Zeit eine besondere liturgische Gestaltung erfahren. In diesem Projekt sollen von fünf Konfessionen gegenwärtig verwendete liturgische Formulare der Osternacht angeschaut und miteinander verglichen werden – mit dem Ziel, in den unterschiedlichen liturgischen Gestalten gemeinsame theologische Motive herauszuarbeiten.
Konstellationen des Politischen in Predigten von Bischof Hempel und Propst Falcke
Wenn es stimmt, dass Kirche mehr Bewegung braucht, dann lohnt sich ein Blick auf soziale Bewegungen, die im Raum der Kirche aktiv sind. Ausgehend von dieser Annahme untersuche ich gesellschaftlich engagierte Gruppen im kirchlichen Raum. Die Untersuchung soll zu aktuellen kirchentheoretischen Debatten beitragen.
Öffentliches Amt und digitale Inszenierung.
Eine qualitativ-empirische Studie zur Selbstdarstellung evangelischer Pfarrer:innen auf Instagram
Profilnamen wie @pfarrerausplastik oder @ja.und.amen lassen unweigerlich den Kontext ihres Wirkens vermuten – die Zahl christlich zu identifizierender Accounts und Netzwerke auf der Social Media Plattform Instagram wächst. Eine Gruppe innerhalb dieser Community stellen evangelische Pfarrer:innen dar. Das vorliegende Forschungsprojekt widmet sich diesen Pfarrer:innen, indem es die Selbstdarstellung evangelischer Pfarrer:innen auf Instagram qualitativ empirisch untersucht. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), der Europäischen Union (EU) und des Freistaates Sachsen.
Gotteskunde als Fremdheitskunde. Religionsphänomenologische und hermeneutische Bestimmungen von Gottesabwesenheit
„Nun sag, Kirche, wie hast du’s mit dem Alten Testament?“ – Hermeneutische und empirische Untersuchungen zu alttestamentlichen Texten der neuen Perikopenordnung
Die Dissertation behandelt alttestamentliche Perikopen, die mit der Perikopenrevision 2018 neu in die Ordnung der Predigt- und Lesetexte aufgenommen wurden. Der methodische Ansatz ist einerseits hermeneutisch, andererseits empirisch angelegt.
Abgeschlossene Promotionsprojekte
Verbum Dei Recitatum. Die Schriftlesung im Gottesdienst in der Perspektive ihrer Durchführung
Die Lesung des biblischen Textes im Gottesdienst ist seine Übersetzung in den Gottesdienst. Was macht Vorlesen mit Texten? Wozu werden biblische Texte im Gottesdienst vorgelesen und wie sollten sie vorgelesen werden, sodass die Lesung ihre Funktion im Gottesdienst erfüllt? Und wie kommt man vom Text zum Laut in Verantwortung für Text und Gemeinde?
Zur ausführlichen Projektvorstellung (pdf)
Publikation: Schulz-Mews, P.hilipp, Verbum Dei Recitatum. Zum Gebrauch der Heiligen Schrift durch ihre gottesdienstliche Lesung, EKGP 8, V&R/Echter, Göttingen 2024.
Gottesdienst und Skandal. Der Skandal des Kreuzes und die Theologie des Gottesdienstes
Promotionsort: Greifswald, Erstbetreuung: Prof. Dr. Heinrich Assel
Wenn Himmel und Erde sich berühren: Die Eucharistiefeier als spirituelle und kognitive Dimension der Ekklesiologie bei Peter Brunner und Alexander Schmemann
Erfolgreich verteidigt: Mai 2020
Singing and Suffering with the Servant: Second Isaiah as Guide for Preaching the Old Testament
Erfolgreich verteidigt an der Duke Divinity School 2019 (Erstbetreuung: Prof. Charles Campbell)