Personenprofil
Kurzprofil
Ich bin eine von zwei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen am Lehrstuhl von Prof. Dr. Jens Herzer. Neben der Lehre forsche ich derzeit auf dem Feld der Literatur des Zweiten Tempels und dem Konzept der „Herrlichkeit Gottes“.
Ich habe Expertise im Bereich der kognitiven Narratologie, dem Verhältnis von Ergebnissen von Neuro- und Kognitionswissenschaften und biblischer Literatur, insbesondere im Bereich von Visionserzählungen, Apokalyptik und ASCs. Daneben habe ich mich mit Emotionen und der Möglichkeit ihrer methodischen Erfassung in Texten auf kognitionswissenschaftlicher Basis beschäftigt.
Ich bin Mitglied der Society of Biblical Literature (SBL) sowie der European Association of Biblical Studies (EABS).
Weitere Informationen unter https://uni-leipzig.academia.edu/NicoleOesterreich.
Berufliche Laufbahn
- seit 12/2022
Dekanatsrätin (0,5 VzÄ) - 03/2022 - 10/2023
Elternzeit - 03/2021 - 03/2022
wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Marco Frenschkowski (Elternzeitvertretung) - seit 10/2015
wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Jens Herzer (0,5 VzÄ) - 04/2015 - 09/2015
Elternzeit - 08/2013 - 03/2015
wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Jens Herzer - 04/2013 - 07/2013
wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Marco Frenschkowski - 09/2012 - 03/2013
wissenschaftliche Hilfskraft von Prof. Dr. Jens Herzer
Ausbildung
- 04/2013 - 06/2020
Promotion (Dr. theol.) im Fach Neutestamentliche Wissenschaft zum Thema: „Die Tür zum Himmel. Neuro- und kognitionswissenschaftliche Perspektiven auf neutestamentliche Visionstexte am Beispiel der Verklärungserzählung (Mk 9,2–9)“ - 10/2009 - 02/2010
Studium der evangelischen Theologie mit Schwerpunkt Systematischer Theologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena - 10/2005 - 07/2012
Studium der evangelischen Theologie an der Universität Leipzig
Derzeit beschäftige ich mich, neben kleineren Projekten, im Rahmen eines Habilitationsprojektes im Bereich der Literatur des Zweiten Tempels und neutestamentlicher Briefliteratur mit dem Konzept der „Herrlichkeit Gottes“.
Ich war außerdem viele Jahre IT-Beauftragte der Fakultät. In diesem Rahmen beschäftigte ich mich mit Konzepten des E-Learnings und der Digitalisierung in den Bibelwissenschaften. Derzeit treibt mich die Frage nach der Entwicklung der Bibelwissenschaften unter dem Einfluss von KI um.
Meine Dissertation bewegte sich in einem recht jungen Zweig der Exegese, den sogenannten Cognitive Studies. Hier werden Erkenntnisse aus Neurowissenschaften und Kognitionswissenschaften für die Bibelwissenschaften fruchtbar gemacht. Ich beschäftigte mich insbesondere mit kognitiver Narratologie als Methode und narratologischen Schemata im Neuen Testament und frühjüdischen Texten. Hier untersuchte ich vor allem das Schema „Altered States of Consciousness“ – „Veränderte Bewusstseinszustände“ im Bereich von Visionserzählungen, das ich mit Forschungsergebnissen aus den Neurowissenschaften und der Psychologie korrelierte. Dabei beschäftigten mich vor allem Texte aus den synoptischen Evangelien, der Literatur des Zweiten Temmpels und der Apokalyptik.
Nebenbei arbeite ich an einer kommentierten Übersetzung der astrobotanischen Schrift „De virtute herbarum“, die ich in Zusammenarbeit mit meinem Kollegen Matthias Rabe erstelle.
- Deutsche Übersetzung von De virtute herbarumFrenschkowski, MarcoLaufzeit: 07.2018 - laufendBeteiligte Organisationseinheiten der UL: Theologie des Neuen Testaments; Lektorat für Alte Sprachen
- Oesterreich, N.Kognitionswissenschaftliche Perspektiven auf biblische Visionserzählungen am Beispiel der Verklärung (Mk 9,2–9)Leiden: Brill. 2021
- Oesterreich, N.; O´Neill, D.Slack als Unterrichtsmedium. Wie man exegetische Methoden per Chat vermitteltForum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa). 2021. 6 (2). S. 85-97
- Oesterreich, N.The Ancient Brain. Warum es notwendig ist, Erkenntnisse aus den Kognitions- und Neurowissenschaften in den Bibelwissenschaften zu bedenkenEvangelische Theologie. 2023. 76 (3). S. 210-223
- Theologie des Neuen TestamentsInternationales Doktorandenkolloquium Wien-Berlin-LeipzigBeginn der Kooperation: 01.02.2016Beteiligte externe Organisationen: Universität Wien (Wien, Österreich); Humboldt-Universität zu Berlin (Deutschland)Beteiligte Personen: Herzer, Jens; Quenstedt, Jan; Oesterreich, Nicole; Viziotis, Eva Maria
- Theologie des Neuen TestamentsInternationales Forschungskolloquium mit der Rice-University Houston (Texas)Beginn der Kooperation: 01.10.2015Beteiligte externe Organisationen: Rice-University (Houston, Vereinigte Staaten von Amerika (USA))Beteiligte Personen: Herzer, Jens; Quenstedt, Jan; Oesterreich, Nicole
- Studientag für Pfarrerinnen und Pfarrer der Ev.-Luth. Landeskirche SachsensJesusforschungNeues Testament und ReligionsgeschichteVeranstalter_in: Seehausen, Lena; Frenschkowski, Marco; Quenstedt, Jan; Oesterreich, Nicole; Herzer, Jens; Enke, Paulus21.01.2019
- Konferenz5. Internationales Doktorandenkolloquium Wien - Hamburg - LeipzigTheologie des Neuen Testaments; Neues Testament und ReligionsgeschichteVeranstalter_in: Quenstedt, Jan; Herzer, Jens; Oesterreich, Nicole; Enke, Paulus20.02.2020 - 22.02.2020
Mein Unterricht fußt auf einer soliden hochschuldidaktischen Ausbildung, die in Abwechslungsreichtum, ungewöhnlichen Lehrmethoden und umfangreichen Medieneinsatz sowie einem eLearning-Angebot zum Ausdruck kommt. Durch mein langjähriges Engagement in Kirchgemeinden und insbesondere bei Gottesdiensten kommt auch die Praxisorientierung nicht zu kurz.
Mein Lehrschwerpunkt liegt auf dem Methodenseminar: „Einführung in die Exegese des Neuen Testaments“. Dabei nehme ich neben den klassischen Methoden der historisch-kritischen Exegese vor allem neuere Methoden in den Fokus wie solche aus dem Bereich der kognitiven Narratologie.
In den letzten Jahren kamen zunehmend thematische Seminare hinzu, in denen ich versuche die neueste Forschung für Studierende aufzubereiten und kritisch zu evaluieren. Zentrale Themen sind dabei die Frage nach Antijudaismus in der neutestamentlichen Wissenschaft und dem lutherischen Christentum sowie neuere hermeneutische Zugänge.
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Der Jude Paulus (SoSe 2023)
Ein neuerer exegetischer Ansatz ("Paul within Judaism") versucht Paulus konsequent im Judentum des 1. Jahrhunderts zu verorten. Im Seminar soll dieser kennengelernt & kritisch hinterfragt werden. Texte des Paulus zu verschiedenen wichtigen Themen werden mit Texten aus der Literatur des zweiten Tempels ins Gespräch gebracht. Ziele des Seminars sind ein vertieftes Verständnis des Judentums des 1. Jahrhunderts sowie einen Überblick über Themen der paulinischen Briefe zu gewinnen.
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Übung zur Theologie des Neuen Testaments (WiSe 2021/22)
In dieser Übung lesen wir gemeinsam begleitend zur Theologievorlesung von Professor Dr. Jens Herzer Auszüge aus verschiedenen Arbeiten zur Theologie einzelner Bücher des Neuen Testaments bzw. auch Gesamtentwürfen. Dabei wollen wir die Entwürfe mit eigener Lektüre der zentralen neutestamentlichen Texte zu bestimmten Themen abgleichen und so zu einer eigenen Auffassung zu kommen.
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Bibelkunde für LA (WiSe 2021/22)
Die Übung widmet sich der Erschließung der neutestamentlichen Schriften, wobei deren Aufbau und Inhalt im Vordergrund stehen werden. Darüber hinaus sollen erste historische und theologische Fragen diskutiert werden.
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Verdrängte Perspektiven in den Bibelwissenschaften (Interdisziplinäre Übung im SoSe 2021)
In der Übung sollen neuere Formen von Exegese wie feministische, LGBTQ-, postkoloniale, afrikanische, native American sowie solche aus der Perspektive von Menschen mit Handicap sowie von PoC an prägnanten Beispielen gemeinsam erarbeitet, zur Diskussion gestellt und auf ihre für die Praxis in Schule und Gemeinde relevanten Aspekte untersucht werden. Des weiteren soll der eigene hermeneutische Standpunkt wahrgenommen, reflektiert und weiterentwickelt werden.
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Einführung in die Exegese des Neuen Testaments
Das Proseminar dient der Einführung in die wissenschaftliche Arbeit mit den neutestamentlichen Texten, wobei die exegetischen Methoden exemplarisch an einer geeigneten Perikope erklärt und eingeübt werden. Ziel des Proseminars ist der eigenständig exegetische Umgang mit den Texten des Neuen Testaments. Dabei wird der sogenannte klassische Kanon der historisch-kritischen Exegese gelehrt wie auch Methoden der kognitiven Narratologie.
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Visionen, Ekstasen, Himmelsreisen: Außergewöhnliche Phänomene im frühen Christentum und anderen antiken Religionen (WiSe 2016/17)
Co-Teaching mit Prof. Dr. Marco Frenschkowski
Das Seminar behandelt als gemeinsame Lehrveranstaltung außergewöhnliche
religiöse Erfahrungen im frühen Christentum, wozu sowohl antike Vergleichstexte
gelesen werden als auch das Thema im Kontext neuerer Fragestellungen aus
Psychologie, Religionswissenschaft, Neurowisssenschaften und Bewußtseinsforschung behandelt wird.