Dr. Stefan Michel

Dr. Stefan Michel

Lehrbeauftragter

Neutestamentliche Wissenschaft/Theologie des Neuen Testaments
Institutsgebäude
Beethovenstraße 25
04107 Leipzig

Kurzprofil

Dr. Stefan Michel hat sich 2015 zum Thema „Das reformatorische Erbe Martin Luthers : Studien zur Kanonisierung seiner Werke im 16. Jahrhundert“ in Leipzig habilitiert und ist seitdem Privatdozent im Institut für Kirchengeschichte der Universität Leipzig und hält regelmäßig Seminare und Vorlesungen mit den Schwerpunkten Reformation und frühneuzeitliches Luthertum.

Von Mai 2014 bis Juli 2021 war er Arbeitsstellenleiter des Akademievorhaben „Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung“ an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig."

Seit August 2021 lehrt Stefan Michel Kirchengeschichte am Institut für Evangelische Theologie der Technischen Universität Dresden.

link: https://tu-dresden.de/gsw/phil/iet/das-institut/professuren/systematische-theologie/stefan-michel


Berufliche Laufbahn

  • 10/2001 - 09/2003
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena am Lehrstuhl für Praktische Theologie (Prof. Dr. Klaus Raschzok)
  • 10/2003 - 09/2005
    Stipendiat beim Graduiertenkolleg "Geistliches Lied und Kirchenlied interdisziplinär" an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  • 10/2005 - 09/2008
    Vikar der Evangelisch-lutherischen Kirche in Thüringen in Weida, 2006 Promotion an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau zum Doktor der Theologie
  • 10/2008 - 09/2011
    Ordination zum Pfarrer der Evangelisch-lutherischen Kirche in Thüringen; Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Drittmittelprojekt "Aufarbeitung des Nachlasses Georg Rörers (1492-1557) in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek
  • 10/2011 - 04/2014
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena am Lehrstuhl für Kirchengeschichte (Prof. Dr. Christopher Spehr)
  • 05/2014 - 07/2021
    Arbeitsstellenleiter des Akademievorhabens "Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung" an der SAW Leipzig
  • seit 04/2015
    Habilitation für das Fach Kirchengeschichte an der Universität Leipzig, seit dem Privatdozent am Institut für Kirchengeschichte an der Universität Leipzig
  • 04/2019 - 09/2019
    Vertretung des Lehrstuhls für Reformationsgeschichte und Neuere Kirchengeschichte an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Ute Gause)
  • seit 08/2021
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden, Lehre im Fach Evangelische Theologie

Ausbildung

  • 10/1994 - 09/2001
    Studium der Theologie in Jena, Tübingen, Leipzig

Forschungsschwerpunkte:

  • Reformationsgeschichte
  • Frömmigkeit des Barockzeitalters
  • Theologie des Rationalismus
  • Kirche und Kunst
  • Auslegungsgeschichte der Bibel

Am Institut für Kirchengeschichte hält Dr. Stefan Michel regelmäßig Seminare und Vorlesungen mit den Schwerpunkten Reformation und frühneuzeitliches Luthertum.

  • Seminar im WS 2023/24: Philipp Jakob Spener (1635-1705) und der Pietismus in Kursachsen

    1686 wurde der Frankfurter Senior Philipp Jakob Spener nach Kursachsen als Oberhofprediger in Dresden berufen. Er war damals im ganzen Alten Reich bekannt, weil er durch seine innerkirchlichen Reformvorschläge „Pia Desideria“ von 1675 für großes Aufsehen gesorgt hatte. Sein Auftreten in Kursachsen belebte auch hier den Pietismus. Nach dem Zerwürfnis mit seinem Landesherrn verließ er 1691 das Land wieder. Im Seminar sollen vor allem Quellen aus der Zeit in Kursachsen behandelt werden.

  • Seminar im SS 2023: (Blockseminar) Luthers Obrigkeitsverständnis

    1523 erschien Luthers Obrigkeitsschrift, die er Herzog Johann von Sachsen (1468-1532) widmete. Darin legte er seine Sicht auf das Verhältnis der Christen zur weltlichen Obrigkeit dar. Luthers theologische Überlegungen sind seit dem 20. Jh. unter dem Schlagwort „Zwei-Reiche-Lehre“ bekannt. Sie lassen sich auf mittelalterliche Wurzeln zurückführen und waren fortan für das lutherische Staatsverständnis. Im Seminar soll diesen Linien nachgegangen werden und der Inhalt der Schrift analysiert werden.

  • Seminar im WS 2022/23: Kreuzzugsprediger, Reformer, Mystiker – Bernhard von Clairvaux (1090-1153)

    Bernhard von Clairvaux spielt in der Geschichte des Zisterzienserordens eine herausgehobene Rolle. Er vereinte verschiedene Eigenschaften in seiner Person, wie beispielsweise den gläzenden Redner, den erfolgreichen Erbauungsschriftssteller, den tiefsinnigen Theologen mit Hang zur Brautmystik oder den Politikberater. Die Entwicklung der Christologie vermochte er durch sein Fragen nach der Bedeutung Christi für das religiöse Subjekt zu befördern.

  • Seminar im Sommersemester 2022: Lutherische Kleiderkammer – liturgische Kleidung vom Spätmittlalter bis zur Aufklärung

    Die Kleidung des Klerus wurde in der Reformation zum Streitthema: Die Reformatoren führten säkulare Gottesdienstkleidung ein. Einerseits wurden vielerorts alte liturgische Gewänder weitergenutzt, andererseits bildete sich eine liturgische Amtstracht aus, die die neue lutherische Geistlichkeit in der ständischen Stadt- und Hofgesellschaft verortete und mit den preußischen Talaren ihren uniformen Abschluss fand. Im Seminar wird dies nachvollzogen, theologisch eingeordnet und kritisch hinterfragt.

  • Seminar im Sommsemester 2021: Politische Theologie im 20. Jahrhundert I: Helmut Gollwitzer (1908-1993)

    Der Lutheraner und Karl Barth-Schüler Helmut Gollwitzer ging im 20. Jahrhundert theologisch seinen eigenen Weg. Er gehörte der Bekennenden Kirche an. Nach seiner Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft lehrte er in Bonn und Berlin systematische Theologie. Wie wohl kein zweiter Theologe seiner Generation setzte er sich mit dem Sozialismus auseinander und beteiligte sich an den politischen Debatten der jungen Bundesrepublik, wie der Atombewaffnung.