Die Beschäftigung mit der Philosphie ist für ein Studium der Theologie mindestens genau so wichtig, wie die Kenntnisse in den alten Sprachen – für die man ja ebenfalls eine Prüfung absolviert, die auf "-cum" endet.
Die Theologie- und Philosophiegeschichte sind über Jahrhunderte eng verzahnt. Erst seit Beginn der Neuzeit treten sie wieder deutlicher auseinander. Doch selbst in den gegenseitigen Abgrenzungen ist das je andere Fach stets mitpräsent.
Und insbesondere für die Systematische Theologie ist das Gespräch mit der Philosophie in Geschichte und Gegenwart unverzichtbar!
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Tutorium Philosophie
Zur Vorbereitung auf die Prüfung “Philosophicum” bietet das Institut für Systematische Theologie in jedem Semester eine eigene Lehrveranstaltung an: Das Tutorium Philosophie.
Dort können Grundkenntnisse zur Geschichte der Philosophie und zu Grundkonzepten des philosophischen Denkens erworben werden. Von den Studierenden wird die Übernahme eines Referates erwartet.
Literaturtipps zur Vorbereitung für das Philosophicum
1. Philosophiegeschichte(n)
- Hans Georg Gadamer (Hg.): Philosophisches Lesebuch, 3 Bde., Frankfurt am Main 42004.
- Christoph Helferich: Geschichte der Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart und Östliches Denken, Stuttgart 42012.
- Otfried Höffe: Kleine Geschichte der Philosophie, München 2005.
- Otfried Höffe (Hg.): Klassiker der Philosophie, 2 Bde., München 31994/31995.
- Peter Kunzmann/Franz-Peter Burkard: dtv-Atlas Philosophie, München 162015.
- Volker Steenblock (Hg.): Philosophisches Lesebuch. Von den Vorsokratikern bis heute, Stuttgart 2007.
- Hans Joachim Störig: Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Stuttgart 171999.
2. Buch-Reihen
- Beck’sche Reihe Denker, beim Verlag C. H. Beck München.
- Bsp.: Höffe: Aristoteles (bsr 535), München 32006.
- Geschichte der Philosophie. Hrsg. von Wolfgang Röd, München 1976 ff. (noch unabgeschlossen).
- Bsp.: Walter Jaeschke & Andreas Arndt: Die Philosophie der Neuzeit 3, Teil 2, Klassische Deutsche Philosophie von Fichte bis Hegel, Bd. IX.2, München 2013.
- Grundriss der Geschichte der Philosophie. Begründet von Friedrich Ueberweg. Völlig neu bearbeitete Ausgabe. Hrsg. von Helmut Holzhey. Basel 1988 ff. (noch unabgeschlossen).
- Grundwissen Philosophie, beim Reclam Verlag Stuttgart.
- Bsp.1: Engelen: Descartes (Grundwissen Philosophie), Leipzig 2005.
- Bsp. 2: Horster: Ethik (Grundwissen Philosophie), Stuttgart 2009.
- Handbücher des J. B. Metzler-Verlages Stuttgart.
- Bsp.: Ottmann (Hg.): Nietzsche Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart 2000.
- Klassiker Auslegen, beim Akademie Verlag Berlin.
- Bsp.: Otfried Höffe (Hg.): Platon, Politeia (Klassiker Auslegen 7), Berlin 2011.
3. Lexikon
- Historisches Wörterbuch der Philosophie, 13 Bde. Hg. v. Joachim Ritter (†), Karlfried Gründer & Gottfried Gabriel, Darmstadt 1971-2007.
Bestimmungen zur Durchführung des Philosophicums an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig
§ 1 Rechtsgrundlage
Die Grundlage des Philosophicums bilden die dafür auf dem Evangelisch theologischen Fakultätentag in Frankfurt am Main von 2004 beschlossen Richtlinien.
§ 2 Zulassungsvoraussetzungen
Die in Punkt 2 der Richtlinien benannten Lehrveranstaltungen, deren Absolvierung die Zulassungsvoraussetzung bildet, sollen am Institut für Philosophie der Universität Leipzig besucht werden.
§ 3 Termine und Anmeldung
(1) Das Philosophicum findet jeweils am Dienstag (bei Bedarf auch am Mittwoch) der letzten Vorlesungswoche des Semesters statt.
(2) Die Anmeldung zur Prüfung einschließlich der Angabe des Spezialthemas ( § 5) erfolgt im Studienbüro (Prüfungsamt) der Theologischen Fakultät (Beethovenstraße 25, Raum 109). Dem Studiensekretariat obliegt auch die Kontrolle der Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen.
(3) Der Anmeldungszeitraum ist
- im Wintersemester jeweils die Zeit zwischen 1. Dezember und 10. Januar des Folgejahres;
- im Sommersemester jeweils die Zeit zwischen 2. Mai und 1 . Juni
§ 4 Modalitäten und Inhalte der Prüfung
Das Philosophicum ist eine mündliche Prüfung und hat eine Dauer von zwanzig Minuten. Das Prüfungsgespräch besteht aus zwei in etwa gleichlangen Teilen. Im ersten Teil geht es um das Spezialthema. Im zweiten Teil geht es um die Einordnung des Spezialthemas in den Zusammenhang der Philosophiegeschichte.
§ 5 Wiederholung des Philosophicums
Für die Wiederholung des Philososphicums sind folgende Regeln entsprechend § 16 der geltenden Prüfungsordnung verbindlich:
Modulprüfungen oder Teile in Modulprüfungen im Grund- und Hauptstudium, die als nicht bestanden bewertet werden, können innerhalb eines Jahres nach Abschluss des ersten Prüfungsversuchs einmal wiederholt werden. Nach Ablauf dieser Frist gelten sie als nicht bestanden. Die Frist beginnt mit der Bekanntgabe des Ergebnisses. Die Zulassung zu einer zweiten Wiederholungsprüfung ist nur auf Antrag zum nächstmöglichen Prüfungstermin möglich. Eine weitere Wiederholungsprüfung ist nicht zulässig. Fehlversuche an anderen Hochschulen sind anzurechnen.
Für die Wiederholung des Philosophicums kann nicht das Spezialfach aus der ersten Prüfung wieder verwendet werden. Es ist ein neues zu wählen
§ 6 Spezialthema
Beim Spezialthema handelt es sich um eine repräs entative philosophische Grundlagenschrift. Dabei ist eine der nachstehend aufgelisteten Schriften zu wählen. Diese Liste kann aktualisiert bzw. verändert werden. Kandidaten für das Philosophicum sind daher gehalten, sich an der
jeweils aktuellen Version zu orientieren.
- Platon, Politeia;
- Aristoteles, Nikomachische Ethik;
- René Descartes, Meditationes de prima philosophia;
- Tomas Hobbes, Leviathan (Teile 1 und 2);
- John Locke, Locke, Two Treatises of Government (Teil 2);
- David Hume, A Treatise ofDavid Hume, A Treatise of Human Nature (Buch 1);
- Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft;
- Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft;
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts;
- Martin Heidegger, Sein und Zeit;
- Hannah Arendt, Vita activa.
Leipzig, im Juni 2017
Rochus Leonhardt