Beim alljährlichen Lehramtspunsch in der Adventszeit mussten diesmal alle Anwesenden etwas enger zusammenrücken. Der Hörsaal der Theologischen Fakultät war gut gefüllt. Mit viel Engagement sorgte der Fachschaftsrat für das leibliche Wohl aller Teilnehmenden sowie die Vor- und Nachbereitung des Raumes. Der Fachschaft und allen Helfenden gilt unser herzlicher Dank, dass dieser Abend in gemütlicher Atmosphäre durch ihren Einsatz möglich war.
Auch Oberlandeskirchenrat Burkart Pilz, Dezernent für Bildung und Diakonie, reiste aus dem Dresdner Landeskirchenamt an, um mit den Lehramtsstudierenden ins Gespräch zu kommen. Der regelmäßige Austausch zwischen Lehramtsstudierenden der Theologie und der sächsischen Landeskirche schafft Raum für das Aussprechen von Erwartungen und Sorgen und ist ein Baustein in der vertrauensvollen Begleitung während des gesamten Studiums. Herrn Pilz sei für sein Kommen und seine Gesprächsbereitschaft herzlich gedankt!
Seine Wahrnehmung des Abends finden Sie hier.
Einen würdigen Einstieg verschaffte uns mit einem spannenden Impulsvortrag zum Thema "Apokalypse! Wenn nicht jetzt, wann dann? Apokalyptik als Thema im Religionsunterricht" Christian Kaphengst, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an unserem Institut. Er bot einen profunden Überblick über apokalyptische Traditionen in der Johannesoffenbarung, gegenwärtige strukturanaloge Ausdrucksformen apokalyptischer Denkmuster und strukturelle kulturwissenschaftliche Analyseinstrumente für die Deutung und fundierte Beurteilung entsprechender Vorstellungswelten. Das Thema wurde schließlich als "religionspädagogischer Glücksfall" gewertet und auf die existenziellen Zukunftshoffnungen, -ängste und -unsicherheiten von Lernenden bezogen, um lebensweltliche Anknüpfungspunkte sichtbar zu machen. Mit einer existentialen Interpretation könne es, so Kaphengst, dem Religionsunterricht gelingen, anthropologische Grundmotive aus apokalyptischen Bibeltexten ins Gespräch mit unserer krisengeschüttelten Zeit zu bringen. Dabei seien sowohl eine kritisch-analytische Distanz zu aktuellen Verschwörungserzählungen, als auch eine bewusste Wahrnehmung und Transzendierung der Brüchigkeit eigener Lebensverhältnisse religionsdidaktische Grundanliegen. Diese Auseinandersetzung kann im Rekurs auf biblische und gegenwärtige Apokalyptik im Religionsunterricht mit viel pädagogischem Gewinn gelingen.
Im anschließenden Beisammensein gab es bei Punsch, Glühwein und Weihnachtsgebäck die Möglichkeit zu Vernetzung, fachlichem Austausch und privater Plauderei.
Wir danken allen Anwesenden für einen gelungenen Abend und freuen uns auf eine Wiederholung im Jahr 2023.