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In diesem Sommersemester erfahren die Studierenden im Homiletischen Seminar unter Anleitung von Prof. Dr. Alexander Deeg und Dr. Ferenc Herzig, wie es sich anfühlt vor der Gemeinde (vor Publikum) die erste eigene Predigt zu halten.

Gemeinsam mit einer Kommilitonin oder einem Kommilitonen, die/der die Aufgabe der Liturgin bzw. des Liturgen übernimmt, gestalten die SeminarteilnehmerInnen im Rahmen des Homiletischen Seminars einen öffentlichen Gottesdienst und sehen sich dabei mit den Herausforderungen der Predigt- und Gottesdienstgestaltung konfrontiert. Um dem Ganzen noch mehr Authentizität zu verleihen, tragen die Studierenden Talare, die das Institut für Praktische Theologie zur Verfügung stellt. Denn auch der Umgang mit dem Gewand bedarf anfänglich einiger Übung.

Wie er sich diesen Herausforderungen stellt – sowohl in der Vorbereitung als auch im Gottesdienst selbst – davon berichtet Seminarteilnehmer Mitchell Slauson:

Mit einem erhöhten Puls und Entschlossenheit in meinem Schritt trat ich zum Ambo, um der Gemeinde vom zuhörenden Gott zu erzählen. Im von mir gelosten Predigttext, Mt 6, 5-15, zeigt sich Gott als ein Elternteil, der aber die irdische Idee des Vaters und der Mutter sprengt. Gott ist uns viel näher. Es war das erste Mal für mich bei einem Gottesdienst zu predigen und dazu im Talar und in der Universitätskirche von Leipzig: Was für ein unvergessliches Erlebnis!

Ich hatte so viel im Studium und im homiletischen Seminar für diesen Moment vorbereitet: mein erworbenes theologisches Wissen verwob ich mit meinen Erfahrungen und Emotionen, um ein homiletisches Kunstwerk zu kreieren; ein Kunstwerk, das das Bibelwort der Gemeinde zeigt und zum Nachdenken und Handeln animieren soll. Das Feedback und die Inputs von meinen KommilitonInnen und DozentInnen in der homiletischen Werkstatt halfen mir, an meinem Entwurf zu feilen. Der dramaturgische Ansatz gab mir das nötige Handwerk, damit ich eine sowohl spannungsreiche als auch dem Bibelwort gerechten Predigt schaffen konnte. Dadurch konnte ich meine eigenen Ängste beim Predigt-Schreiben abbauen und mich mit viel Freude der Herausforderung widmen. Die Predigt als Film und Kunstwerk voller Spannungen zu betrachten, hat für mich das Schreiben einer Predigt greifbar gemacht.

Nach dem Schreiben und Halten meiner Predigt im Gottesdienst kann ich ohne Zweifel sagen: Ich bin regelrecht begeistert, weitere Predigten zu schreiben! Ich will mich auf jeden Fall mit den unendlich vielen Möglichkeiten der Homiletik beschäftigen.

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