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Prof. Jonathan Schorsch ist Professor für jüdische Religions- und Geistesgeschichte an der Universität Potsdam. Geboren in New York, verbringt er heute den größten Teil seines Lebens in Berlin. Neben seiner akademischen Laufbahn ist er auch als Künstler und Musiker tätig.

In seinem Vortrag stellte er sein Projekt „Green Sabbath“ vor, das er 2019 gründete, und das den Sabbath als eine ökologische Praxis, die sowohl spirituelle als auch umweltpolitische Implikationen hat, betrachtet.

In der Bibel ist der Sabbath in Ex 20 mit der Ehrung der Schöpfung der Welt und in Dtn 5 mit der Befreiung der Israelit*innen aus der ägyptischen Sklaverei begründet. Die Bibel fordert lediglich, am Sabbath zu Hause zu bleiben und kein Feuer zu machen. Die Rabbiner erweiterten diese Gebote um 39 Melachot. Schorsch hob hervor, dass es sich bei diesen Melachot um Tätigkeiten handelt, die eine Veränderung in der Natur bewirken. 

Durch den Green Sabbath soll der Natur eine Pause gegeben werden. Das kann durch Verzicht auf Autofahren, den Gebrauch elektronischer Geräte oder anderer umweltschädlicher Aktivitäten geschehen. Schorsch betonte, dass es am Sabbat nicht nur darum geht, auf körperliche Arbeit zu verzichten, sondern auch um eine geistige und spirituelle Erneuerung. Der Sabbat als Vorgeschmack auf die messianischen Zeiten kann helfen, eine tiefere Verbindung zur Schöpfung und zum Schöpfer herzustellen. 

Der Vortrag hat deutlich gemacht, wie eng Religion und Ökologie miteinander verbunden sind und wie die Idee des Sabbats zur Ressourcenschonung der Natur beitragen kann.