Prof. Deeg erinnerte – anlässlich von Dietrich Bonhoeffers 80. Todestag – an dessen Überlegungen zu „Dummheit“ und „Bosheit“ und bezog diese auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation in den USA und in Deutschland. Bonhoeffer war der Meinung, dass nur eine „Befreiung“, nicht eine „Belehrung“ die Dummheit besiegen könne – und Deeg beschrieb das Studium der Theologie als einen Schritt auf diesem Weg der Befreiung. Karim Kohl grüßte im Namen der Fachschaft zum neuen Semester.
Im Anschluss wurden Leonore Pörksen und Georg Matusche als neue wissenschaftliche Mitarbeitende vorgestellt; Philipp Manuel Stübecke erhielt seine Promotionsurkunde, nachdem seine Arbeit zu theologischen und literarischen Vampirdeutungen zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert im März veröffentlicht wurde. Der Wolfgang-Scheuffler-Forschungspreis konnte an Dr. Anja Marschall für ihre Dissertation „Klage als Ausdruck und Aneignung in den Psalmen und im Hiobbuch“ verliehen werden; der Studienpreis der Pfarrer Heinrich Lehmann-Stiftung ging an Dr. Markus Löffler für seine Studie zum politischen Selbstverständnis der evangelischen Kirche in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. In Anwesenheit von Frau Nowak konnte der Preis der Kurt Nowak-Stiftung für die beste studentische Arbeit an Frau Elisabeth Eilers für ihre Studie zum „Ekel“ in systematisch-theologischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive vergeben werden.
Prof. Dr. Dr. Bernd U. Schipper aus Berlin hielt den Vortrag und nahm die Zuhörenden mit in die Entdeckungen der Zusammenhänge zwischen ägyptischen und alttestamentlichen Texten – und führte so Überlegungen weiter, die der Leipziger Alttestamentler Albrecht Alt vor mehr als 70 Jahren angestoßen hatte.
Die Semestereröffnung wurde musikalisch vom Posaunenchor der Theologischen Fakultät mitgestaltet – und mündete in einen von der Fachschaft organisierten Empfang im Gebäude der Fakultät.