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Da auch das kommende Semester wiederum unter Corona-Bedinungen statt findet, haben wir Herrn Dr. Schmidt gebeten, sich vorzustellen.

Lieber Herr Schmidt, Sie werden für ein Semester die Lehrstuhlvertretung von Professor Herzer übernehmen. Wie kam es dazu?

Herr Prof. Herzer hat die Gelegenheit erhalten, an dem großen Leipziger DFG-Forschungsprojekt „Multiple Secularities – Beyond the West, Beyond Modernities“ mitzuarbeiten. Dabei sollen Strukturen, Praktiken, Institutionen etc. von Religionen und anderen sozialen Erscheinungsformen auf globaler Ebene untersucht werden. Herr Herzer und ich kennen uns seit etlichen Jahren, und so fragte er in einer kurzen Mail an, ob ich Zeit und Lust hätte, währenddessen seine Lehraufgaben zu übernehmen – und ich habe sehr gerne zugesagt.


Wenn Sie sich in einem Satz vorstellen sollten, wie würde dieser Satz lauten?

Oh, ich bin ganz schlecht im Selbstvorstellen. Ohne mich in biographische Äußerlichkeiten zu flüchten, die man ja auch auf der (Mainzer) Uni-Homepage nachlesen kann, sage ich mal: Meine cineastischen Heroen sind Charlie Chaplin und Ingmar Bergman, meine Lieblingskomponisten sind Bach und Schubert, meine Lieblingsautoren sind Thomas Mann und J. R. R. Tolkien, und so ziemlich das Lustigste, was es für mich auf der Welt gibt, ist Loriot.

Worauf freuen Sie sich besonders im kommenden Semester?

Jede neue Uni ist eine neue spannende Erfahrung. Ich bin da momentan ganz offen, weil ich noch nicht viel über die Leipziger Fakultät weiß. Auch wie Corona den Lehrbetrieb beeinflussen wird, kann man ja derzeit noch nicht genau sagen. Bestimmt gibt es wieder neue Lehr-Lernformate zu entdecken? Auf jeden Fall ist Leipzig eine wunderschöne Stadt, und vielleicht kriege ich hier ja nebenbei auch ein bisschen Bach an „Originalschauplätzen“ mit.

Sie werden verschiedene Veranstaltungen für unterschiedliche Studiengänge unterrichten. Wo sehen Sie Ihren Schwerpunkt in der Lehre? Was müssen Ihre Studierenden am Ende des Semesters unbedingt wissen oder verstanden haben?

Zur ersten Frage: Einen inhaltlichen Schwerpunkt habe ich nicht. Ich habe einige der angebotenen Veranstaltungen von Herrn Herzer eins zu eins übernommen, bei anderen habe ich eigene Vorschläge eingebracht. Und methodisch: Normalerweise frage ich am Anfang des Semesters, mit welchen Methoden die Studierenden am besten lernen (möchten). Jetzt mit Corona muss auch ich experimentieren und ich weiß noch nicht, was überhaupt geht, was den Studierenden entgegenkommt und auf was ich mich einzustellen habe.

Und zur zweiten Frage: Das Semester-Lernziel hängt natürlich von den einzelnen Veranstaltungen ab. Aufs gesamte Theologiestudium bezogen aber würde ich mich freuen, wenn ich die Studierenden ein wenig inspirieren kann, Fachwissen und einen existenziellen Zugang zum Neuen Testament zu verbinden.

Sie werden auch die Examensprüfungen in neutestamentlicher Wissenschaft abnehmen. Was wollen Sie den Kandidatinnen und Kandidaten gerne mitteilen?

Niemand mag Prüfungen gerne, auch die PrüferInnen nicht. Ich möchte die PrüfungskandidatInnEn natürlich gerne ermutigen, sich rechtzeitig, zielorientiert und aktiv vorzubereiten – nicht erst drei Tage vor dem Termin mit Kaffeedoping –, und ich möchte mein Bestes tun, für die Prüfungsvorbereitung und für die Prüfung selbst klare Absprachen zu treffen. Dann aber auch: Prüfungen sind künstliche Situationen; sie haben ihre Berechtigung und Notwendigkeit, aber auch ihre Grenzen.

Zuletzt: Schokolade oder Gummibärchen oder ganz was anderes?

Was für eine entlarvende Frage! :-) Ich befürchte, die Antwort heißt: Schokolade.

Lieber Herr Schmidt, vielen Dank für Ihre Antworten!